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Funktionsteste

GnRH-Test

Indikation:
Das Gonatropinreleasinghormone (GnRH) stimuliert die LH- und FSHFreisetzung aus der Hypophyse und erlaubt die Beurteilung des Regelkreises Hypothalamus/Hypophyse/Gonaden. Gynäkologische Indikationen sind Hypogonadismus, Pubertas tarda, Amenorrhoe, Pubertas praecox, PCO-Syndrom. Bei Männern Differenzierung zwischen hypothalamischem und hypophysärem Hypogonadismus. Bei erhöhten LH-/FSH-Basalwerten ist der GnRH-Test in der Regel nicht erforderlich.

Parameter:
LH und FSH im Serum.

Durchführung:
Morgens Blutentnahme zur Bestimmung der Basalwerte.

Frauen und Kinder:
Sofort anschließend Gabe von 25 μg GnRH i.v.. Eine weitere Blutentnahme erfolgt 30 Minuten später.

Männer:
Nach Blutentnahme zur Bestimmung der Basalwerte ebenfalls sofort anschließend Gabe von 25 μg GnRH i.v.. Weitere Blutentnahmen erfolgen 25 Minuten und 45 Minuten später. Proberöhrchen eindeutig beschriften. In allen Proben werden die Konzentrationen von LH und FSH bestimmt.

Interpretation:
Frauen:
Bei prämenopausalen Frauen ist für LH ein Anstieg um das 2- bis 8-fache (in der Follikelphase 2- bis 4-fach, in der Lutealphase 4- bis 8-fach) des Basalwertes, für FSH um das 2- bis 3-fache normalerweise zu erwarten. Ein fehlender oder zu geringer Anstieg deutet auf eine hypothalamischehypophysäre Störung hin. Erhöhte Basalwerte und eine überschießende Stimulation sprechen für einen primären Hypogonadismus. Auf ein PCOSyndrom deutet eine überschießende Stimulation vor allem von LH im Vergleich zu FSH ausgehend von normalen Basalwerten hin.
Kinder:
Im Pubertätsalter gilt ein Anstieg um das Doppelte des jeweiligen Basalwertes als normal.

Männer:
Beim Gesunden ist für LH ein mindestens 3-facher Anstieg und für FSH ein mindestens 1,5-facher Anstieg gegenüber den Ausgangswerten zu erwarten. Ein ausbleibender oder zu geringer Anstieg spricht für eine hypothalamische-hypophysäre Störung. Eine überschießende Stimulation bei bereits erhöhten Basalwerten wäre wiederum ein Hinweis auf einen primären Hypogonadismus.

Für Frauen und Männer gilt:
Bei hypothalamischer Schädigung kann durch die anhaltend fehlende Stimulation durch GnRH eine (reversible) Atropie der FSH-/LH-bildenden Zellen des Hypophysenvorderlappens eingetreten sein. Bei negativem Ausfall des GnRH-Test ohne LH-/FSH-Anstieg ist der Test deshalb nach einwöchiger pulsativer GnRH-Gabe zu wiederholen. Ist dann ein Anstieg von LH und FSH nachweisbar, kann ein hypothalamischer Hypogonadismus angenommen werden. Bleibt ein Anstieg von LH und FSH nach wie vor aus, deutet dies auf eine hypophysär bedingte Störung hin.